Aiguille de Rochefort,4001m

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Besteigung im Sommer 2003.

Talorte: Courmayeur / Chamonix
Stützpunkt: Rifugio Torino, 3323m
Zeiten: Hütte - Gipfel: 4-5 Stunden
Schwierigkeit: AD/III
Führer: AV-Führer Montblanc-Gruppe, Rother Verlag
Karte: Institut Geographique National, 3531 ET, St. Gervais

Morgens um halb sechs geht's gemütlich von der Turiner Hütte los. Da der Rochefortgrat bis zur Aiguille de Rochefort keine allzu lange Tour ist, braucht man nicht gar so früh aufbrechen.
Über den Gletscher geht's an den Fuß des Felssockels. Der Gletscher ist dieses Jahr sehr zerrissen und wir müssen einige Spalten überqueren. Den Felssockel erreichen wir auch nur an seinem untersten Ausläufer. Die Randklüfte sind so groß, daß man die normale Aufstiegsroute garnicht erreichen kann. Auf bekanntem Weg (ich bin jetzt das vierte Mal hier) steigen wir zum Brotzeitplatz am Fuß des Dente du Geant.
Nach einer ausgedehnten Pause gehen wir weiter. Es liegt wenig Schnee, so daß wir keine Probleme mit Wechten haben werden. Der Grat ist schmal und ausgesetzt. Thomas möchte lieber doch nicht weitergehen. Ich überlege kurz und entscheide mich, den Grat alleine zu machen. Am großen Gendarm wird es das erste Mal ein bißchen schwierig. Steil und vereist geht es abwärts. Eine andere Gruppe bereitet eine Abseilstelle vor, aber man kann die Stelle auch abklettern. Bald bin ich am Fuß der Aiguille. Seltsamerweise sind alle Gruppen, die noch vor mir waren, umgekehrt. Ich klettere erst mal los. Es geht eigentlich ganz gut. Als erster erreiche ich an diesem Tag den Gipfel der Aiguille de Rochefort. Da der Fels nicht so ganz zuverlässig war, würde ich nun gerne abseilen. Abseilstände sind vorhanden, nur habe ich keine Seil ... Dummheit von mir. Also klettere ich ab. Geht auch, ist aber unangenehm. Der weitere Rückweg über den Grat ist dann kein Thema mehr.
Am Brotzeitplatz treffen wir noch zwei Italiener, die den Einstieg zum Dent suchen. Sie schauen überall nach Fixseilen. Ich erkläre ihnen, wo es los geht und wo die Fixseile beginnen, aber das macht sie auch nicht glücklicher. Ratlos stehen sie am Einstieg. Wir steigen unterdessen ab und erreichen am frühen Nachmittag wieder die Turiner Hütte.

[Sonnenaufgang] [Gletscherende] [Der Felssockel] [Aufstieg im Blockwerk] [Am Brotzeitplatz] [Pause am Brotzeitplatz]
Sonnenaufgang Gletscherende Der Felssockel Aufstieg im Blockwerk Am Brotzeitplatz Pause am Brotzeitplatz
[Gratbeginn] [Der Riesenzahn] [Der Mont Blanc] [Die Aiguille de Rochfort] [Halbzeit] [Der große Gendarm]
Gratbeginn Der Riesenzahn Der Mont Blanc Die Aiguille de Rochfort Halbzeit Der große Gendarm
[Klettern an der Aiguille] [Blick vom Gipfel] [Am Gipfel] [Wieder zurück] [Diskussionen] [Ende einer Tour]
Klettern an der Aiguille Blick vom Gipfel Am Gipfel Wieder zurück Diskussionen Ende einer Tour

Zur Route: Man erreicht den Col de Géant in wenigen Minuten vom Rifugio Torino aus. Hierher per Seilbahn von Courmayeur oder zu Fuß durch das Vallee Blanche. Wenn man die Seilbahn von Chamonix nimmt, fährt man bis zum Point Helbronner und steigt kurz zum Col ab. Der alte Steig von Courmayeur aus wird nicht mehr genutzt und ist verfallen.
Vom Col de Géant quert man den Gletscher zum Sockel des Zahns, den man an der linken Seite bei einer kleinen Rinne betritt. Je nach Schneelage steigt man durch diese Rinne oder links von ihr in den Felsen hoch, quert dann rechtshalten um später wieder nach links in Richtung des auffälligen Gendarms abzubiegen. Kurz danach erreicht man den Frühstücksplatz.
Der weitere Weg ist leicht zu finden. Man folgt immer der Gratschneide. Ein größerer Gendarm wird je nach Schneelage überklettert oder links umgangen. Nach relativ kurzer Zeit erreicht man den Fuß der Aiguille de Rochefort. Nun klettert man in stellenweise nicht ganz festem Fels aufwärts. Während der Grat nur ausgesetzt ist, verlangt die Aiguille doch schon ein bißchen Kletterei. Im Abstieg sollte man sich überlegen, ob man abseilt oder abklettert. Wenn noch Leute hochkommen ist Abseilen nicht unbedingt die erste Wahl.
Der Rückweg verläuft auf der Aufstiegsroute. Eine weitere Tourenmöglichkeit wäre, dem weiteren Gratverlauf zu folgen, den Dome de Rochefort zu überschreiten, im Col vor der Grandes Jorasses zu biwakieren und am nächsten Tag die Grandes Jorasses zu überschreiten. Diese Tour ist aber um ein paar Klassen anspruchsvoller.