Barre des Ecrins, 4102m und Dome de Neige, 4015m

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Besteigung im August 2004.

Talort: Ailefroide
Stützpunkt: Refuge des Ecrins, 3175m
Zeiten: Pre de Madame Carle - Refuge des Ecrins: 5 Stunden
Refuge des Ecrins - Barre des Ecrins: 4-5 Stunden
Schwierigkeit: AD / III
Führer: Dauphine, Hartmut Eberlein, 1988, Rother-Verlag, ISBN 3763334149
Karte: Institut Geographique National, 3436 ET, Meije Pelvoux

Der Ausgangspunkt für eine Besteigung des südlichsten Viertausenders der Alpen ist in der Regel das Refuge Cezanne oberhalb von Ailefroide. Bis hierher führt die Fahrstrasse und es gibt einen großen Parkplatz.
Wir steigen zusammen mit etlichen anderen zuerst auf einem breiten Weg, später über vom Gletscher glatt geschliffene Felsen, bis zum Refuge du Glacier Blanc.
Hier wird der Weg beschwerlicher und es sind auch deutlich weniger Leute unterwegs. Unser Ziel, das Refuge des Ecrins ist schon früh zu sehen. Der Gletscher ist flach und weit, erst zum Schluß geht es steil über Schutt bergauf. Die Hütte ist einfach, aber in Ordnung. Das Wetter eher durchwachsen, aber für morgen ist gut angesagt.
Am nächsten Morgen steigen wir noch im dunkel auf den Gletscher ab. Zuerst geht es lange ohne nennenswerten Höhengewinn bis an die steile Flanke der Barre des Ecrins. Nun steigen wir steil bergauf. Über uns hängen einige Eisabbrüche. Hier Pause zu machen ist sicher keine gute Idee. Hier heisst es nur: möglichst schnell nach oben! Weiter geht es steil, aber technisch leicht, durch einige größere Spalten bis unter die Gipfelfelsen. Hier queren wir nach rechts und steigen über den Bergschrund in die Breche Lory. Der Bergschrund ist für die meisten die Schlüsselstelle der Tour. Kurz nachdem wir hier hoch sind, beobachten wir ein heilloses Chaos aus auf- und absteigenden Seilschaften.
Die meisten gehen von hier aus nur noch auf den Dome de Neige. Bisher war die Route technisch leicht und, bis auf den Bergschrund, für jeden zu gehen. Nun aber ändert sich der Charakter der Tour. Es geht im Fels weiter. Zuerst heisst es, einige Meter bergauf zu klettern um den Grat zu ereichen. Während die anderen schon aufsteigen, fragen uns zwei Franzosen nach dem Weiterweg: Wieviele Expressschlingen man denn brauche und ob denn alles eingebohrt sei. Etwas verwundert antworten wir, daß man eigentlich keine Expressen braucht, weil's auch keine Haken gibt. Es handelt sich um einen zwar leichten, aber stellenweise brüchigen Grat. Zur Absicherung lassen sich fast überall Köpfelschlingen legen. Wir verzichten bald auf die Sicherung, um schneller unterwegs zu sein. Bis zum Pic Lory haben wir recht lange gebraucht und schon Befürchtungen gehabt, daß es noch lange bis zum Gipfel dauert. Allerdings wurde der Grat plötzlich sehr leicht und wenige Minuten später standen wir am Gipfelkreuz. Allerdings sollte man sich dort nicht anlehnen: es steckt nur zwischen den Felsblöcken. Nachdem Sonja es ausprobiert hatte war es etwas schiefer als vorher :-)
Auf dem selben Weg kletterten wir zurück zur Breche Lory. Inzwischen zog Nebel auf und die Sicht sank fast auf Null. Aber da wir schon mal da waren, wollten wir auch dem Dome de Neige einen Besuch abstatten. In wenigen Minuten ging es leicht bergauf, bis wir an eine Stelle kamen, wo es nicht mehr höher ging. Den Fußspuren nach zu urteilen waren wir oben. Gesehen haben wir aber nichts.
Wenn man die Schwierigkeiten und Länge der Route zur Barre des Ecrins und zum Dome de Neige vergleicht, kann man nur sagen: der Dome de Neige ist eigentlich kein eigenständiger Gipfel, auch wenn er oft als solcher betrachtet wird.
Der Abstieg durch die Gletscherflanke ging schnell und ohne Probleme. Weiter unten wurde die Sicht auch besser. Was nun folgte, warf leider einen kleinen Schatten auf diese an sich schöne Tour: der Weg talauswärts ist flach und weit. Es ist etwas ermüdend und erinnert ein bißchen an das Strahlhorn. Nach etlichen Stunden flacher Wanderung hatten wir es dann aber endlich geschafft und waren zurück an unserem Auto am Pre de Madame Carle.

[Das Ziel] [Pre de Madame Carle] [Gletscherschliff] [Moränen] [Glacier Blanc] [Auf dem Gletscher]
Das Ziel Pre de Madame Carle Gletscherschliff Moränen Glacier Blanc Auf dem Gletscher
[Der erste Blick zum Gipfel] [Refuge des Ecrins] [Der zweite Blick zum Gipfel] [In der Flanke] [Sonnenaufgang] [Dome de Neige]
Der erste Blick zum Gipfel Refuge des Ecrins Der zweite Blick zum Gipfel In der Flanke Sonnenaufgang Dome de Neige
[am Bergschrund] [am Grat] [Pic Lory] [Blick zurück] [Der Gipfel] [Am Ziel]
am Bergschrund am Grat Pic Lory Blick zurück Der Gipfel Am Ziel
[Aufbruch] [Nebel am Grat] [Abstieg im Nebel] [Am Dome de Neige] [Abstieg] [endlos und flach]
Aufbruch Nebel am Grat Abstieg im Nebel Am Dome de Neige Abstieg endlos und flach
[Blick zurück] [Wieder an der Hütte] [Abstieg über Moränen] [Refuge du Glacier Blanc] [Gletscherzunge] [Rückblick zum Glacier Blanc]
Blick zurück Wieder an der Hütte Abstieg über Moränen Refuge du Glacier Blanc Gletscherzunge Rückblick zum Glacier Blanc
[Pre de Madame Carle zum Zweiten] [Geschafft]



Pre de Madame Carle zum Zweiten Geschafft




Zur Route: Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Refuge Cezanne (Pre de Madame Carle) etwas oberhalb von Ailefroide. Nun folgt man dem breiten Weg und dem Strom der Wanderer zum Refuge du Glacier Blanc (2542m). Ab hier wird es hochalpin. Am orografisch linken Rand des Glacier Blanc steigt man leicht zuerst über Moränen, später auf dem Gletscher selbst zum Refuge des Ecrins.
Der Weg Richtung Gipfel führt weiter am or. linken Rand des Gletschers entlang bis zur steilen Flanke der Barre des Ecrins. Hier zuerst links (vorsicht Eisschlag) bis unter die felsige Gipfelflanke, dann wieder rechts bis unterhalb der Breche Lory. Über den Bergschrund wenige Meter steil hoch bis in die Scharte.
Nun entweder leicht in wenigen Minuten auf die Firnkuppe des Dome de Neige oder weiter zur Barre. Ein Felsgrat führt meist leicht, aber oft brüchig zuerst zum Vorgipfel (Pic Lory, 4088m) und dann weiter zum Hauptgipfel.